Für eine zukunftsfähige Landschaftsforschung … Vielseitig nutzbar
Mit diesem kombinierten Wassertechnikum und Gewächshaus positioniert sich das FIB e.V. für kommende Forschungsthemen. Zu den dringlichsten, noch weitgehend ungelösten Fragestellungen zählen insbesonder
- die anspruchsvolle Sanierung des Wasserhaushaltes im Lausitzer Braunkohlenrevier (Stichwort: „Braune Spree“) und
- die Entwicklung von risikoarmen Anpassungsstrategien im Pflanzenbau angesichts des „Klimawandels“.
- Seit nunmehr 20 Jahren führt das FIB e.V. Forschungsvorhaben zur Grundwasserneubildung und -beschaffenheit in Bergbauregionen durch. Hierauf basierend werden innovative Verfahren der Wasserbehandlung entwickelt. Dies betrifft vor allem die Initiierung biologischer Selbstreinigungsprozesse in Gewässern, vor allem der Eisen- und Sulfatausfällung. Vor einer praktischen Anwendung solcher Sanierungsverfahren sind jedoch Modellversuche im kleintechnischen Maßstab erforderlich.
- Im Forschungsgewächshaus erfolgen Experimente zur Ertragsbildung von landwirtschaftlichen Kulturen, ihrer effizienten Düngung und Resistenz gegenüber Schaderre-gern. Unter anderem werden „neuartige“ Bodenverbesserungsmittel aus organischen Reststoffen wie „Biokohle“ (Terra preta-Substrat) hinsichtlich ihrer pflanzenbaulichen Effekte geprüft.
- Mit Klimakammern lassen sich Temperatur, Luftfeuchte und Strahlung computergesteuert simulieren. Beispielsweise können die Auswirkungen extremer Witterungseinflüsse auf das Pflanzenwachstum geprüft werden, wie Hitze, Trockenheit oder Frost. Solche stressphysiologischen Versuche sind wichtig für eine Bewertung der Wider-standsfähigkeit und damit Anbaueignung.
Weit mehr als ein nüchterner Zweckbau …
Über seinen wissenschaftlichen Bestimmungszweck hinaus, setzt das Gebäude
einen gestalterischen und städtebaulichen Akzent. So besticht der Entwurf
des hiesigen Architekturbüros Habermann nicht nur durch seine sachliche Formensprache.
Vielmehr verbinden sich verschiedene Funktionen zu einem optisch ansprechenden Gesamtkonzept.
Nach Außen hin sichtbar ist die umlaufende Trespa®-Fassade: Ihre rostfarbne
Marmorierung verweist auf zentrale Forschungsinhalte: den Boden, die Braunkohle und Holz1)
als wichtigsten nachwachsenden Rohstoff Brandenburgs.
Hinzu kommt die gebäudetechnische Ausstattung, wie das vorbildliche Energiemanagement-System.
So wird der gesamte Wärmebedarf effizient durch die Nutzung oberflächen-naher Geothermie gedeckt.
Das in einer Zisterne gespeicherte Niederschlagswasser dient der Pflanzenbewässerung im
Gewächshaus.
1) Trespa®-Dekorplatten bestehen aus verharzten Holzfasern;
eine hinterlüftete Fassade: ökologisch, energieeffizient und langlebig
Das Investitionsvorhaben wurde aus EFRE- und Haushaltsmitteln des Landes Brandenburg finanziert. Für die laufende EFRE-Förderperiode steht der Neubau eines Hauptgebäudes in Aussicht, für dann rund 30 Mitarbeitende und Gastwissenschaftler. Die baurechtliche Vor-planung hierzu hat bereits begonnen.
